Die Kinder vom Berghof

nach dem Buch
"Treasures of the Snow (1950)" 
von 
Patricia Mary St. John (England, 1919-1993)

Originalname: アルプス物語 わたしのアンネット (Arupusu monogatari watashi no annetto)
(Alpengeschichte: Meine Annette)

Erstausstrahlung in Japan: 09.01.1983 - 25.12.1983
Länge: 48 Episoden
Regie: Kuzuha Kōzō, Character Design: Takematsu Issei

 

Die Serie

Annette lebt mit ihrem kleinen Bruder Dani in den schweizer Alpen als ihre Mutter stirbt und sie die Verantwortung für den Haushalt und ihr kleines Brüderchen übernehmen muß. Ihr bester Freund Lucien hilft ihr wo er nur kann. Als allerdings durch die Schuld Luciens Danis Bein verkrüppelt wird, verwandelt sich ihre Freundschaft zu Lucien in Haß. In seiner Verzweiflung und um ihre Freundschaft zu retten faßt Lucien den Entschluß in der Stadt einen Arzt um Rat zu fragen. Nach einer Untersuchung wird klar, daß das Bein durch eine Operation zu richten ist, allerdings kostet diese Operation sehr viel Geld... 
Im Gegensatz zur Serie hatte Annette im Buch kein Hermelin, sondern ein weißes Kätzchen.

 

Die Romanvorlage

Romanvolage für die Serie war das Buch "Treasures of the snow", das unter dem Titel "Spuren im Schnee" auch in deutscher Sprache veröffentlicht wurde. Inspiriert von Kindheiterinnerungen aus Tagen als die Autorin als 7-jähriges Mädchen tatsächlich für etwa 1 Jahr in Rossinière in der Schweiz weilte, wollte die Autorin nach den Greueln des 2. Weltkrieges ein Buch zum Thema Vergebung schreiben.

1980 entstand der gleichnamige Realfilm, der am Originalschauplatz Rossinière unter der Beteiligung der Einwohner gedreht wurde. Buch und DVD sind auch heute (2012) noch käuflich zu erwerben.

 

Die Autorin

Patrica St. John war wie ihre gesamte Familie sehr gläubig und arbeite über 20 Jahre immer wieder als Missionsschwester in Afrika und im Nahen Osten und engagierte sich bis zu ihrem Tod aktiv für Bedürftige in allen Teilen der Welt. Ihr starker Glaube an Christus und die christliche Lehre ist auch in ihren Büchern deutlich spürbar.

Als Kind verbrachte die Autorin tatsächlich ein Jahr in der Schweiz und ihre Eindrücke von damals lies sie in ihr Buch einfliessen

 

Auszug aus ihrer Autobiographie:

"Leute, die Spuren im Schnee gelesen haben, fragen mich oft, ob ich je in der Schweiz gelebt habe. Die Antwort lautet „ja“. Als ich sieben Jahre alt war, unternahm meine Mutter den für damalige Verhältnisse äußerst ungewöhnlichen Schritt, uns für ein Jahr in ein Dorf in den Bergen bei Montreux zu verpflanzen und in die Dorfschule zu schicken, damit wir Französisch lernten.

[...] Mutter hatte in ihrer Kindheit ein heißgeliebtes Schweizer Kindermädchen namens Elise gehabt, und sie waren über die Jahre hinweg in Kontakt geblieben. Elise wohnte am Dorfplatz von Rossinière und vermietete Chalets. Die Lebensunterhaltskosten in der Schweiz und der Mietpreis für ein Chalet waren damals günstig, der Wechselkurs ebenfalls, und es wurde kein Schuldgeld verlangt. Also beschloß meine Mutter, sich auf dieses Abenteuer einzulassen, und Großmutter kam ebenfalls mit.

[...]

Das herrliche Jahr war allzuschnell vorbei. Allerdings wohnten wir zwei Jahre später von April bis September noch einmal in diesem Chalet. Aber in jenem September mußten wir ins langweilige England zurückehren, zu Straßen und Häusern und Schuhen und Strümpfen und Schulen, in denen sich verhältnismäßig wenig Dramatisches und Sensationelles ereignete. Die Erinnerungen jedoch blieben – an meine beste Freundin, Anette, an den kleinen Jungen, der sich ein Bein brach und Dani hieß, an die unaussprechliche Schönheit der Jahreszeiten und an mein geliebtes weißes Kätzchen, das ich Klaus nannte. All das blieb in meinen Gedanken und in meinem Herzen, bis ich viele Jahre später „Spuren im Schnee“ schrieb.

[...]

Ich brauchte ein Thema. Mein erstes Buch war aus der offenkundigen Sehnsucht meiner Kinder nach Geborgenheit entstanden. Was aber war sonst noch dran? Die Welt ging nach dem Krieg wieder zum Alltag über. Aber wieviel Bitterkeit und Haß breiteten sich aus, als die Greuel ans Licht kamen. Ich erinnerte mich an die jungen Männer, die aus dem Krieg zurückgekommen waren und entdecken mußten, daß ihnen ihre Frauen nicht treu geblieben waren. Mit fielen die Gesichter derer ein, die die ersten Bilder des Horrors in Belsen gesehen hatten; das Elend der zerbombten Städte; der Haß derer, die anderen nicht vergeben konnten, und der Ekel derer, die sich selbst nicht verzeihen konnten. Plötzlich wußte ich, daß diese Generation von Kindern vor allem eines brauchte: Sie mußten lernen, was Vergebung bedeutet. In Gedanken versetzte ich mich in das Jahr zurück, als wir in der Schweiz gelebt hatten: Meine kleine Schulfreundin Annette; der süße fünfjährige Dani, der sich das Bein gebrochen hatte; mein allerliebstes, weißes Kätzchen; und all das andere, das sich mir eingeprägt hatte – Kühe und Jahreszeiten und Schultage. Dann begann ich „Spuren im Schnee“ zu schreiben.

Aber ich ließ zufällig das halbfertige Manuskript in einer Telefonzelle liegen, und als ich zurückkam, um es zu holen, war es verschwunden. Ich war nicht übermäßig erschüttert. Ich war an dem Punkt der Geschichte angelangt, den wahrscheinlich alle Autorinnen und Autoren nur zu gut kennen, den Punkt nämlich, an dem man sich fragt, ob das Ganze überhaupt der Mühe wert ist. Was hat man sich da bloß zusammengeschrieben? Ist das nicht alles längst gesagt worden? Ich kam zu dem Schluß, daß ich wohl nicht zur Schriftstellerin geboren war, und wandte mich anderen Beschäftigungen zu. Meine Mutter dagegen war untröstlich und begann dafür zu beten, und nicht lange danach bekam ich mein Manuskript zurück."

  

 

Download

Japanisches Opening
ca. 3,5 MB (WMV)
Japanisches OP 1,4 MB 
Japanisches ED 1,2 MB 

 


Pictures: (c) Nippon Animation Co. Ltd

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