Chibi Maruko Chan ist eine in Japan sehr erfolgreiche Serie, die bis zum heutigen Tag (Stand: 10. November 2000) noch immer im japanischen Fernsehen läuft und es ist noch kein Ende abzusehen. (Chibi Maruko Chan läuft übrigens vor Sazae-san, der seit längstem laufenden Animeserie mit ähnlich einfachem Characterdesign, die seit 1969 und mit über 1500 Folgen ununterbrochen im japanischem Fernsehen gezeigt wird.)
SuperRTL hat nach eigenen Aussagen 52 (von über 400) Folgen dieser Serie eingekauft, die im Gegensatz zur Copyright-Einblendung aber wohl alle nicht zu der zweiten Staffel gehören, sondern zu der ersten die auf den entsprechenden Mangas basiert. Leider hat SuperRTL nur 50 Folgen ausgestrahlt. Entweder wurden zwei Folgen unterschlagen oder die Angaben, die die Zuschauerredaktion erhalten hat, waren falsch.
Leider lehnen selbst Animefans diese Serie oftmals wegen ihres bewußt einfach gehaltenen Characterdesigns ab und verpaßen dadurch Geschichten die einem vor Lachen die Tränen in die Augen treiben. So ist das die einzige Serie die mir bekannt ist, in der sich der Hauptcharakter darüber beschwert, daß er ein so einfaches Characterdesign hat (dazu später mehr ;-) )
Chibi Maruko Chan basiert auf den Mangas von SAKURA Momoko, die in diesen
aus ihrer eigenen Kindheit erzählt. SAKURA Momoko wurde 1965 geboren
und die Manga und damit die Serie spielen zu der Zeit als sie 8 Jahre alt
war, also 1973.
Leider wird innerhalb der Serie nicht klar, daß Maruko nur der Spitzname
von Momoko ist. Wer allerdings ein wenig mit der japanischen Schrift vertraut
ist wird erkennen, daß Maruko jedesmal SAKURA Momoko als ihren Namen
niederschreibt.
Allerdings scheinen selbst Japaner nicht immer mitzubekommen, daß Maruko
in Wirklichkeit Momoko mit Vornamen heißt. Jedenfalls hatte ich eine
längere Diskussion mit einem Japaner, der erst nach Rücksprache
mit ehemaligen Schulkameradinnen überzeugt war ^_-
Wie kam Maruko jetzt zu ihrem Spitznamen? Folgende Erklärung habe ich
von einem Japaner aus der meisaku-Mailingliste:
In Samuraifamilien ist es üblich, daß Jungennamen auf -maru enden,
bsp Shishi-maru, Ojaru-maru oder Fuji-maru. Der original Spitzname von Momoko
war Chibi-Maru, also "kleiner Junge". Da dieser Name aber ein Jungenname
wäre, wurde er durch das Anhängen von -ko "verweiblicht", denn
in Japan sind Namen die auf -ko enden immer Mädchennamen. So wurde aus
Chibi Maru eben Chibi Maruko oder kurz Maruko
Die Endung -chan wiederum ist eine verniedlichende Freundschaftsform die von Älteren gegenüber Jüngeren verwandt wird, allerdings hauptsächlich bei Mädchen. Bei Jungs wird meist -kun verwendet.
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